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Handbemalte Ostereier von Aurelia Langer

bis 1. April 2016

Zu den reizvollen Kostbarkeiten des Museum Gherdëina gehören auch die mit verschiedenen Motiven handbemalten Ostereier von Aurelia Moroder Langer aus den 1960er Jahren.
Eine Auswahl aus der an die 50 Ostereier umfassenden Sammlung ist von Anfang März bis 1. April in der Dauerausstellung in der 2. Etage des Museums zu sehen.

Aurelia wurde am 10. Dezember 1886 als 10. Kind der Felizitas Unterplatzer und des Kunstmalers Josef Moroder zu Lusenberg in St. Ulrich geboren. Sie heiratete den Fotografen Stefan Langer aus Biala in Galizien und verstarb 1974 im Alter von 88 Jahren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt sie sich meist mit ihren Töchtern Relly und Helmi in ihrem Fotogeschäft „Langer“ in St. Ulrich auf. Hier konnte man ihr beim Bemalen der Ostereier wie auch beim Kolorieren von schwarz-weiss Fotos zusehen, das sie nach einer von ihr selbst erdachten speziellen Maltechnik durchführte.

Unter den Motiven ihrer Ostereier stechen jenes der Fischburg oder der Jabokskriche mit Langkofel besonders hervor. Mit Vorliebe malte Aurelia Langer aber Darstellungen von Kindern beim Spielen und Musizieren oder in anderen humorvollen Alltagssituationen. Als Inspiration dienten ihr dabei die Publikationen der Zeichnerin und Malerin Berta Hummel (1909-1946), die in der Nachkriegszeit beim breiten deutschen Publikum sehr beliebt waren. Später bemalte noch Tochter Traudl Ostereier im Fotogeschäft Langer, meist Blumenmotive.

Das Lusenberger-Ei
Ein ganz besonderes Unikat in der Ausstellung stellt das kleine, eingeritzte Osterei dar, welches die junge Annamaria Sanoner da Mauriz ihrem Verlobten Josef Moroder zu Lusenberg (Aurelias Vater) nach altem Grödner Brauch am Ostermonntag des Jahres 1869 geschenkt hat. Annamaria wurde die erste Frau des Lusenbergers und verstarb im Kindbett fünf Jahre später.

In der rotgefärbten Eierschale sind von feinster Hand zwei Musikinstrumente mit Fidel und Notenblatt, Blüten und zwei Herzen und folgender fünfzeiliger Liebesspruch eingeritzt worden:

„In der Nähe liebe ich dich zärtlich,
in der Ferne liebe ich dich treu.
Und sollst du mich haben,
so wirst du erfahren,
dass ich allezeit dieselbe sei...”



Das zerbrechliche kleine Objekt hat sich über mehrere Generationen unbeschädigt erhalten und gelangte, gemeinsam mit den Ostereiern von Aurelia Langer, als Schenkung der Enkelin Elfi Demetz (dl Langer) in den Bestand des Museum Gherdëina.

Die handbemalten Ostereier der Aurelia Langer wie das Lusenberger-Ei sind bis zum 1. April 2016 im Museum Gherdëina ausgestellt.