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Die lange Nacht der Museen

Samstag, 22.09.2012
17.00–23.00 Uhr

Eintritt frei


17.00 Uhr Kinderprogramm

„Śën iela mudeda la cossa ...“
Lieder und Geschichten von einst und jetzt

Im Mittelpunkt des Kinderprogramms stehen Volkslieder von „Franzl da Poz“ und „Franzl da Puent“, vorgetragen von den jungen Sängerinnen Alma und Laura Moroder, begleitet an der Gitarre von Viktor Canins. Großeltern erzählen dazu Geschichten aus ihrer Kindheit.
Die Kinder sind zum Mitsingen eingeladen und können anschließend - von den Liedergestalten inspiriert - mit bunten Bändern und glitzernden Materialien ihr persönliches Accessoire gestalten.

Zum Abschluss gibt es kleine Häppchen.

20.30 Uhr Vortrag & Schenkung

Lichtbildervortrag mit Prof. Dr. Wilhelm Lutz (Universität Frankfurt am Main)

„Die Siedlungslandschaft des dolomitladinischen Raumes im Wandel der Zeit - unter besonderer Berücksichtigung Grödens“

(In deutscher Sprache)

Anschließend überreicht der Autor dem Museum seine Fotodokumentation von Grödner Bauernhäusern aus den Jahren 1956/57.
Kulinarischer Ausklang.

Ergänzend zum Vortrag werden zwei halbtägige Exkursionen mit Prof. Lutz in Gröden angeboten: am 22.9. vormittags auf Pufels, am Sonntag 23.9. nachmittags auf Daunëi/Wolkenstein. Die Teilnahme ist kostenlos.

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Das Siedlungsbild des dolomitladinischen Raumes ist über all die Jahrhunderte seit der Siedlungsnahme zu Ende des 1. nachchristlichen Jahrtausends bis in das 19., ja weithin bis in das 20. Jahrhundert durch die bäuerliche Wirtschaftsweise geprägt gewesen. Einzelhöfe und kleine, locker verbaute Weiler, nicht selten in Anlehnung an Kirchen und Amtssitze, sind landschafstbestimmend gewesen. Erst mit dem Ausbau der Verkehrswege seit dem 19. Jahrhundert sind einzelne kleine Verkehrssiedlungen hinzugekommen.

Eine erste nachhaltige Veränderung dieses Bildes ist erst mit der Entwicklung des Altarbaus in St. Ulrich von den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts – und in der Folge auch durch den hier allmählich einsetzenden Sommerfrischverkehr eingeleitet worden. Der sich in der weiteren Entwicklung nachhaltig vollziehende wirtschaftliche Strukturwandel hat dann auch zu einem veränderten Siedlungs- und Flurbild geführt.

Dieser wirtschaftliche Strukturwandel hat sich im Zuge des sich vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg auch auf die anderen dolomitladinischen Täler ausweitenden Fremden- und Wintersportverkehrs allgemein durchgesetzt. Die Vergrünlandung der Agrarlandschaft, als Folge der Extensivierung der Landwirtschaft, und der allgemeine wirtschaftliche Strukturwandel haben zu einer nachhaltigen Veränderung des Siedlungsbildes, mancherorts sogar zu einer „Verstädterung“ geführt.

Der Vortragende wird diese Entwicklung in Verbindung auch mit einer Darstellung des Bevölkerungswachstums, vor allem am Beispiel von St. Ulrich aufzeigen.

Cëdepuent (Tla Vila, Sëlva), 29.9.1956; © Foto: Wilhelm Lutz
Cëdepuent (Tla Vila, Sëlva), 29.9.1956; © Foto: Wilhelm Lutz
Bula, 4.8.1956; © Foto: Wilhelm Lutz
Bula, 4.8.1956; © Foto: Wilhelm Lutz